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Kinder und Pferde – eine magische Verbindung

Haben Sie schon einmal Kinder beim Reiten beobachtet? Vielleicht ist Ihnen dabei aufgefallen, was mich immer wieder fasziniert: Kinder sitzen spontan fast immer „richtig“ auf dem Pferderücken – vorausgesetzt, sie haben sich gerne und freiwillig dafür entschieden. Sie sitzen aufrecht und lassen ihre Beine locker am Pferdebauch hängen, die Füße sind gerade und nach vorne gerichtet – und das, obwohl es für die kurzen Kinderbeinchen oft schwierig ist, den dicken Ponybauch zu umschließen. Dieser lockere und ausbalancierte Sitz stabilisiert den Reiter und macht ihn flexibel, auch wenn das Pferd mal eine überraschende Bewegung macht. Das ist mit ein Grund dafür, warum Kindern das Reiten lernen meist leichter fällt als Erwachsenen. Diese nehmen leider ihre lebenslang gesammelten Verspannungen mit aufs Pferd und müssen sich einen entspannten aber stabilen Sitz erst wieder antrainieren.

Solche Aussagen sind allerdings etwas verallgemeinernd, denn es gibt sowohl ältere Reitanfänger, die von Anfang an locker auf dem Pferd sitzen, wie es leider auch Kinder gibt, die erhebliche körperliche und psychische Anspannung mitbringen. Dabei ist dann aber wiederum faszinierend, wie gut sich diese Spannungen reduzieren lassen durch eine sanfte Reitweise und freundschaftlichen Pferdekontakt.

Kinder können auch deshalb gut reiten, weil es nicht wirklich auf Muskelkraft ankommt – und trotzdem werden die stabilisierenden Rückenmuskeln stetig trainiert.

Pferde sind hochsensible Tiere, sie spüren auch eine Fliege auf ihrer Haut. Deshalb ist es nicht nötig, sie ständig durch Druck anzutreiben. Leider sind Schulpferde zum Selbstschutz aber meist schon etwas dickhäutiger und dickköpfiger, was die Sache dann doch etwas komplizierter macht.

In diesem Zusammenhang ist es mir aber ein besonderes Anliegen, die Eltern darum zu bitten, ihr Augenmerk nicht nur auf die vordergründigen Fortschritte ihrer Kinder zu richten (meist schon viel zu früh in Richtung Turnier). Gerade im Zusammensein mit dem Pferd sollte es nicht nur um Siege und um Durchsetzungsvermögen gehen. Sonst werden leider schnell all die vielfältig erfahrbaren „Soft skills“ („weiche“ Fähigkeiten wie soziale Kompetenz und Belastbarkeit) vernachlässigt, und das Pferd wird mit seinen unendlichen Möglichkeiten zum vermeintlich technisch beherrschbaren Gerät herabgestuft.

Das ist einerseits mit ein Grund, warum viele Pferdefreunde die Anfängerhürden nicht überschreiten, andererseits leider auch nicht selten die Ursache von Unfällen und Verletzungen.

Jedes Pferd ist ein Individuum mit eigenen angeborenen und erworbenen Eigenschaften, die sich meist nicht auf den ersten Blick erkennen lassen und manchmal (z.B. durch seinen Fluchtinstinkt) für Überraschungen sorgen. Für den Menschen ist es sicherer, diese Eigenschaften bereits vom Boden aus kennen zu lernen. Hervorragend dazu geeignet sind die Methoden des Natural Horsemanship (nach Parelli). Diese in 7 Spiele eingeteilten Übungen werden erst am 3,5m langen Seil erlernt und später auch auf dem Pferd sitzend nachvollzogen. Der Mensch lernt, angemessen Forderungen zu stellen und Druck schnell weg zu nehmen. Dem Pferd wird gelehrt, sich nach Aufforderung in die entsprechende Richtung zu bewegen (vorwärts, rückwärts, seitwärts, anhalten) und Vertrauen zu „seinem“ Menschen zu fassen. Für beide bringt es mehr Sicherheit, besseres Körpergefühl, erhöhte Konzentration.

Gerne können Sie diese Erfahrungen auch zusammen mit Ihrem Kind / Ihren Kindern erleben. Mit Milan steht uns ein geschultes, geduldiges und erfahrenes Lehrpferd zur Verfügung.